Montag, 4. April 2016

Unterm Radar

Fast nur  Ausstellungen im Öffentlichen Raum.
Gladbacherstr.29 ist weiterhin ON.


Samstag, 23. November 2013

Michael Giefer : Gesichter - Nov / Dez - 3 / 3



Jeder Mensch trägt einen Zauber im Gesicht: irgendeinem gefällt er.
(Friedrich Hebbel)

Zwischen den Geschwistern Ricarda und Michael Giefer liegen zehn Jahre. Sie teilen sich aber nicht nur das Elternhaus, sondern auch die Leidenschaft für das Malen, Musizieren und Texten. Und so unterschiedlich sie in der Umsetzung dieser Disziplinen auch sind, so sehr kann man es ihren Arbeiten doch anmerken: Eben dass sie Geschwister sind, die sich gegenseitig stark beeinflussen.
Michael (38 Jahre) aus Koblenz arbeitet seit 2003 als Tätowierer. Die Entwürfe, die er in den letzten zehn Jahren für die Anfertigung von Tattoos zeichnete, waren dabei immer an entsprechende Bedingungen gebunden.
Um sich davon zu befreien, hat er vor 5 Jahren angefangen, Bilder zu malen. Er widmet sich ausschließlich Porträts, weil ihn die individuellen Eigenheiten einer „Gesichtslandschaft“ besonders reizen......


Staatsgalerie Delirien
Gladbacherstr.29
50672 Köln
Vernissage : 29.11 / 20h
30.11 – 01.12 – 02.12 / 12 – 18h


Ricarda Giefer : Gesichter -> Nov / Dez - 2 / 3




......Ricarda (28 Jahre) studiert zur Zeit Malerei an der Akademie Düsseldorf und teilt sich mit zwei anderen Künstlern in Köln ein Atelier.
Auch sie beschäftigt sich in ihren Zeichnungen und Malereien fast ausschließlich mit „Portrait“ und „Selbstportrait“, Themen, die sich für sie nicht erschöpfen.
„In kaum einem anderen Kontext darf man ein Gesicht so ‘unverschämt’ lange ansehen, so intensiv studieren wie beim Porträtieren. Deshalb hab ich es am liebsten, wenn mich mein Modell frontal ansieht. Nur so kann ein ehrliches und pures Bildnis entstehen.“
Die Ausstellung in Ricardas Atelier zeigt rund 40 Exponate der Geschwister. Eine Ausstellungsbroschüre kann käuflich erworben werden.
Atelier
Staatsgalerie Delirien
Gladbacherstr.29
50672 Köln
Vernissage : 29.11 / 20h
30.11 – 01.12 – 02.12 / 12 – 18h

Steffen Ademmer : Assemblamagen -> Nov / Dez - 1 / 3

...Milieus dechiffrieren und neu kodieren.

Atelier
Staatsgalerie Delirien
Gladbacherstr.29
50672 Köln
Vernissage : 29.11 / 20h
30.11 – 01.12 – 02.12 / 12 – 18h

Montag, 19. November 2012

Andrea Pritschow : Dezember -> Boner Of A Lonely Heart"

BONER OF A LONELY HEART



Erotische Darstellungen in der Kunst bestehen leider immer noch zum Großteil aus weiblichen Akten und die wenigen männlichen Bildnisse entstehen nur höchst selten durch Frauenhand. Nicht so bei der Ausstellung Boner Of A Lonely Heart, die einen rein weiblichen Blick präsentiert und gehäkelte Penisse in allen Formen und Farben zeigt.


Auf der beharrlichen Suche nach der Bestätigung einer Unschuldsvermutung wird versucht das Schöne in Bereichen zu finden, deren Abbildung in ihrer interessantesten Form profan als Pornografie verunglimpft wird. Entsexualisierung, Humor und Abstraktion dienen dabei der Aneignung durch Umdeutung der domestizierten Männlichkeit.

Nach „My Hard Will Go On“, „About A Boy“, „A Lover You Don’t Have To Love “ und Toys Don’t Cry nun also Teil fünf der Geschlecht-Erforschung: „Boner Of A Lonely Heart“


Vernissage 01.12. ab 15:00 Uhr
Ausstellung 01.12. bis 31.12.



Samstag, 3. November 2012

Ralf Neuendorf : November -> Tässchen Hirn"



Ralf Neuendorf kam 1972 in Neuss auf die Erde und entfernte sich nach dem frühen Tod der Mutter schon in jugendlichem Alter wieder von ihr, in eine Sphäre, die Diesseitiges und Jenseitiges zu vereinen sucht. Seither ist er als Künstler in verschiedenen Bereichen unterwegs und wandelt dabei stets an der Grenze zwischen Leben und Tod, Realität und Traum, Zeit und Raum, Schein und Sein. Durch all sein Wirken zieht sich der Zweifel an dem, was gemeinhin als Wirklichkeit betrachtet wird, setzt ihr kühne utopische Weltentwürfe entgegen.
Als Musiker veröffentlichte er unter dem Namen Cactus Cooper seit 1993 eine Vielzahl liebevoll gestalteter Cassetten-Alben sowie 2002 eine LP bei Mushroom Runner Records.
Zwischen 2001 und 2007 war er für die handgemachte psychedelische Lichtprojektion bei der Underground-Band Mandra Gora Lightshow Society verantwortlich.
Seit 1998 veröffentlichte er mehrere Ausgaben eines handgeschriebenen halbsatirischen Magazins für anarchistische Realpolitik, die ihm von Außerirdischen, die sich hin und wieder durch seine Duschkabine auf die Erde beamen, als Klolektüre dagelassen wurden.
Außerdem zeichnet er Cartoons und gestaltet Recycling-Designobjekte.
Seinen speziellen Collagen-Stil, den man als eine Melange aus Surrealismus, Pop-Art und alten Vanitas-Gemälden beschreiben kann, entwickelt er schon seit 1993. Hinter einer auf den ersten Blick realistischen Kulisse treten Wege hervor um andere Welten zu erreichen, unmögliche Perspektiven überfordern die räumliche Vorstellungskraft, zu sehen geglaubtes mutiert bei genauerer Betrachtung zu dem was es ist: Papierschnipsel die ihre Aufgabe im Gesamtgefüge erfüllen während sie so aussehen wie etwas anderes. Da die Schnipsel, aus denen die Bilder zusammengeklebt sind, tausendfach veröffentlichten Zeitschriften entstammen stellen sich Deja-vu-Erlebnisse ein. Man erinnert sich – aber woran? An einen Traum? An die Zukunft? Oder nur daran, dass man dieses Wesen ist, das fortwährend Sinneseindrücke, Erinnerungen und Assoziationsketten in ein völlig einzigartiges Gefühl umwandelt?
Das Grenzgängertum des Künstlers äußert sich letztendlich auch darin, dass er den Betrachter sowohl zum tiefgründigen Nachdenken als auch zum Sich-gehen-lassen auffordern möchte, er bietet Traum und Alptraum in Einem und allein der Wahrnehmende ist dafür verantwortlich welchem Teil dieses Spektrums er am meisten Bedeutung gewährt. Ist das noch Kunst oder schon ein Psychotest?